Railbridge Firth of Forth

2018/19

– oder: The second bridge

Acryl auf LW – 150 x 110 cm

“Nine miles west of Edinburgh, the mouth of the River Forth is spanned by Europes first all-steel, long-span bridge.”

Sie sollte das 2. Brückenprojekt des Ingenieurs Thomas Bouch werden:
Die Railway Bridge über den Firth of Forth. Doch dann stürzte die 1. Brücke – die Brücke über den Firth-of-Tay – ein. (Fontane hat diese Katastrophe in seiner Ballade “Die Brück’ am Tay” unmittelbar nach dem Ereignis im Januar 1880 verewigt.)

Dass die Railway Bridge bei South Queensferry so übertrieben stabil wirkt hat damit zu tun, dass kurz zuvor das Unglück am River Tay geschehen war, bei dem die Menschen ihr Vertrauen in die Sicherheit von Eisenbahnbrücken verloren hatten.
Nach dem Einsturz der Eisenbahnbrücke über den River Tay in der Orkan-Nacht vom 28. Dezember 1879, bei dem 75 Menschen mit dem Schnellzug von Edinburgh nach Dundee in den Fluss gerissen wurden und starben, kam es zu einer Zäsur im Ausbau der Schienenwege: Die Planung der Brücke über den Firth of Forth durch den Ingenieur Bouch wurde gestoppt – der Ingenieur starb kurz darauf – “a broken man”.
Sir John Fowler und Benjamin Baker wurden mit der Planung einer stabileren Brücke beauftragt. Das Ergebnis ist beeindruckend häßlich in seiner Konstruktion und Trägerstruktur – aber unbedingt Vertrauen erweckend.

Und wenn der Reisende sich nach einheimischer Empfehlung in einem Restaurant unmittelbar neben einem Brückenpfeiler in South-Queensferry einfindet und dort in den oberen Stock begibt, dann sieht er unter den gesammelten historischen Fotos an den Wänden auch solche von riesigen gasgefüllten Luftschiff-Attrappen, die an der Brücke festgemacht sind und über ihr und dem Firth of Forth im Himmel schweben: Sie sollten die Railbridge vor den Luftangriffen deutscher Bomber bewahren. Das hat wohl funktioniert.

Für KKP-Ingenieure München